Verein für Heimatkunde Gunzenhausen e.V.

Nachrichten

Wanderung am Absberger Mühlenweg

Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen startet am Samstag, 8. Juli, seine diesjährigen „Samstagsexkursionen“ mit einer Wanderung entlang des Mühlenwegs bei Absberg. Mit Altbürgermeister Fritz Walter übernimmt eine Persönlichkeit die Führung, die alle Phasen der Veränderungen im Fränkischen Seenland und seiner Kerngemeinde Absberg hautnah miterlebt, ja mitgestaltet, hat. Start ist um 16 Uhr am Rathaus in Absberg. Danach ist eine gemeinschaftliche Einkehr im „Seestüberl“ (nahe Sportplatz).

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Spalatin, der Freund und Berater Luthers

Als Hopfen- und Bierstadt wird Spalt gerühmt, aber wer käme auf die Idee, sie zu den historischen Quellen der Reformation zu zählen? Es lang wahrlich lange gedauert bis die Spalter ihren großen Sohn der Stadt für sich entdeckt haben. Georg Burkhardt, der im 16. Jahrhundert seinen bürgerlichen Namen lateinisierte und sich folglich „Spalatin“ nannte, war als Jurist und Theologe ein enger Freund des Reformators Martin Luther. Wie kommt es, dass ein Spross des katholischen Landstädtchens in der Kirchengeschichte eine so große Rolle spielt? Antworten lieferte Martin Burkert aus Spalt-Hagsbronn bei einem Vortrag beim Verein für Heimatkunde Gunzenhausen.

„Spalatin  wird unter Wert verkauft“, sagt der ehemalige Landgerichtspräsident, der sich in den letzten Jahren in die Reformationsforschung vertieft hat. Die Reformation wertet er als ein Geschichtsereignis, „das wie kein anderes in unser Leben hineinwirkt“. Die herrschenden Verhältnisse im 16. Jahrhundert nennt er „eine absurde Landkarte Deutschlands mit unzähligen Duodezfürsten, mithin eine Pervertierung der Reformation“. Burkert skizzierte die historischen Zusammenhänge und bemerkte: „Das Grundrecht der Glaubensfreiheit, wie es Martin Luther gefordert hat, ist durch den Augsburger Religionsfrieden konterkariert worden.“  Fürsten,  auch vermögende Patrizier bestimmten danach, die Religionszugehörigkeit.

Georg Burkhardt war „ein Kind der Sünde“. Die Wissenschaft geht davon aus, dass sein Vater der Dekans des Spalter Chorherrenstifts war, die Mutter dessen Haushälterin. „Mit 13 Jahren war er schon besser als sein Lateinlehrer“, wird überliefert. Dass er vom ländlichen Spalt überhaupt eine klösterliche Erziehung genießen konnte und mit 14 Jahren schon an die Uni Erfurt kam, spricht dafür, dass er als „Selbstzahler“ einen Sponsor hatte. Er hat auch Jura studiert und im Seminar Martin Luther kennengelernt.  Er hätte Abt eines Klosters werden können und wäre damit wirtschaftlich bestens versorgt gewesen. Stattdessen folgte er dem Ruf des reichsten Kurfürsten von Sachsen als Erzieher des fürstlichen Nachwuchses in das Wittenberger Schloss.  Bald war er einer der eloquentesten Redner an der Uni Wittenberg. Er wurde für den Fürsten Friedrich dem Weißen zu einem unverzichtbaren Berater in allen Fragen. Spalatin kannte die Winkelzüge und ebnete dem Fürsten den Weg.  „Vom Charakter her waren Luther und Spalatin ganz unterschiedliche Typen“, sagt Martin Burkert über das auch visuell ungleiche Paar, denn der Reformator war ein stattliches Mannsbild, der Berater eher ein kümmerliches Männlein. Die Forschung kann heute dankbar sein, dass an die 430 Briefe Luthers von seinem Freund Spalatin aufbewahrt wurden, während vom umgekehrten Briefwechsel nichts mehr ausgewertet werden kann. „Die Lutherforschung kommt“, so Burkert, „ohne die Briefe aus dem Spalatin-Nachlass nicht aus“. Dass Luthers  fürstlicher Schutzherr mit Hilfe des trickreichen Beraters Spalatin 1518 vor dem Ketzgergericht in Augsburg bewahrt hat, indem er ihn auf die Wartburg verbringen ließ, gilt heute als Wink des Schicksals. „Die Reformation“, so Spalatinforscher Burkert, „hätte es wohl nicht gegeben“.  Und auch der Bauernkrieg wäre wohl schon vorher ausgebrochen.

Kurfürst Friedrich der Weiße hat den Spaltern übrigens eine Madonna gestiftet und damit die Stadt als die Heimat seines verdienten Beraters geadelt. Dann hat es allerdings fünf Jahrhunderte gedauert bis die einstige „Persona non grata“ von den Spalter angenommen wurde.  Der Heimatverein Spalter Land ließ anlässlich der 1200-Jahrfeier der Stadt von der Künstlerin Verena Reimann eine Skulptur schaffen, bei der Spalatin buchstäblich aus dem Rahmen fällt.  Inzwischen hat Spalt erkannt, wie wertvoll der berühmte Sohn für das Image des Städtchens ist: die Kinder besuchen die Spalatin-Schule, alle befahren die Spalatin-Straße, der Bürgermeister rühmt die „Spalatin-Stadt“ und im Juni gibt es sogar eine Spalatin-Festwoche. 

Dem Vortrag von Martin Burkert vorgeschaltet war die Jahreshauptversammlung des Vereins mit dem Bericht des Vorsitzenden Werner Falk und des Kassiers Hans Minnameyer. Die Ankündigung, dass in wenigen Wochen die beliebten „Samstagsexkursionen“  in Spalt, Schwabach und Oettingen fortgeführt werden, wurde zustimmend aufgenommen. –fa-

 

 

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Dem Absberger Mühlenweg entlang

Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen startet am Samstag, 8. Juli, seine diesjährigen „Samstagsexkursionen“ mit einer Wanderung entlang des Mühlenwegs bei Absberg. Mit Altbürgermeister Fritz Walter übernimmt eine Persönlichkeit die Führung, die alle Phasen der Veränderungen im Fränkischen Seenland und seiner Kerngemeinde Absberg hautnah miterlebt, ja mitgestaltet, hat. Start ist um 16 Uhr am Rathaus in Absberg. Danach ist eine gemeinschaftliche Einkehr im Gasthaus "Jägerhof".

 

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Spalatin und die Reformation

500 Jahre Reformation. Das bedeutet Luther auf allen Kanälen. Im protestantischen Kernland Altmühlfranken gibt es eine Reihe von Veranstaltungen im Lutherjahr. Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen beginnt damit am Dienstag, 23. Mai, um 19.30 Uhr im Gasthof „Adlerbräu“ . Der Vortragsabend hat das Thema „Spalatin und die Reformation“.

 

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Des Glaubens wegen die Heimat verlassen

 Vor die Alternative gestellt, entweder katholisch zu werden oder die angestammte Heimat binnen kürzester Zeit verlassen zu müssen – das waren die Protestanten im Ländlein ob der Enns im 17. Jahrhundert. Die Zahlen schwanken, aber es dürften zwischen 30000 und 40000 Familien gewesen sein, die ihren Glauben behalten wollten und deshalb das Risiko einer ungewissen Zukunft in Franken und Schwaben auf sich nahmen. Vor knapp 190 (!) Zuhörern im Lutherhaus referierte Dr. Reinhard Rusam aus Ansbach über die Exulanten, die damals nach Altmühlfranken kamen.

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